Persönlich geführt
Weiter bis zum Bachelor
Anerkannte Ausbildungsqualität

News-Übersicht

„My home is my classroom“ – ein kleiner Einblick in die neuen Gegebenheiten unseres Schulalltags

vom 20.04.2020

Als Mitte März aufgrund der Corona-Pandemie alle Schulen geschlossen wurden, war die Verunsicherung verständlicherweise groß – bei den Schüler*innen, den Lehrkräften und natürlich auch bei der Schulleitung der Sabine Blindow-Schulen. Wie sollte es jetzt weitergehen? Sollte jetzt einfach alles lahmliegen? Aber wir konnten unsere Schüler*innen doch nicht einfach so im Regen stehen lassen! Von jetzt auf gleich kein Unterricht mehr? Von Hundert auf Null? Schwer vorstellbar! Was war mit den Examina, die bald stattfinden sollten? Aber nicht nur die Abschlussklassen wollten ihren Unterrichtsstoff erhalten, alle Schüler*innen wollen ja etwas bei uns lernen. Und auch wenn also kein Präsenzunterricht erfolgen konnte, mussten und wollten wir unbedingt Alternativen schaffen. „Richtiger (Online-)Unterricht“ wurde beim Shutdown nicht geduldet. Klar, ist auch schwierig umsetzbar. Dennoch gaben wir unseren Schützlingen die Möglichkeit, ausbildungsbezogene Schulungen zu erhalten – alles ganz bequem und sicher von Zuhause aus. Das Zauberwort hieß „Online-Lernangebote“. Alles erst einmal gewöhnungsbedürftig, aber dank der modernen Technik für alle Beteiligten gut umsetzbar. Unsere Lehrer*innen und Dozent*innen haben sich binnen kürzester Zeit in Online-Plattformen reingefuchst und ihre Lerninhalte entsprechend angepasst. Ein tolles, homogenes Zusammenspiel innerhalb eines heterogenen Kollegiums. An dieser Stelle muss einmal ein großes Lob ausgesprochen werden! Sowohl an die Lehrkräfte als auch an unsere Schüler*innen. Denn auch diese haben hier eine beeindruckende Motivation gezeigt. Vielen Dank an alle!

Aber wie ging es den Lehrkräften mit diesen neuen Herausforderungen? Wie haben sie die radikale Umstellung ihres Alltags erlebt, wie haben sie sich auf die neue Situation eingestellt und was hat sie bewegt? Dies wollten wir wissen und haben uns bereits vor den Osterferien im Kollegium umgehört. Die Stimmung war allgemein betrachtet äußerst positiv. Es gab natürlich auch ein paar Ängste vor der Technik, der Umsetzung und einfach der Unsicherheit bzgl. der Zukunft. Nichtsdestotrotz konnten wir in den vergangenen fünf Wochen durchweg einen bemerkenswerten Optimismus vernehmen.

Wir haben euch mal zwei Statements herausgepickt, die euch einen ganz persönlichen Einblick gewähren:

„Zum Glück ist „Google for Education“ schon seit ein paar Jahren im Ausbildungszweig Management-Assistenten im Einsatz. Bisher fand ich es „nice to have“, um bei „Classroom“ Material hochzuladen, oder dass Projektteams in der Cloud gemeinsam an Dateien arbeiten konnten. Doch jetzt ist es echt ein „must have“. Trotz gewisser Routine mit „Classroom“ war es doch ziemlich stressig, sich innerhalb weniger Tage ein sinnvolles Online-Lernangebot für Eventmanagement für die erste Schulschließungswoche auszudenken. Erst im Unterricht was erklären, Fragen stellen und danach ergänzend was hochladen ging ja nun nicht. Also habe ich mir kurzerhand angeeignet, wie man Screencast-Videos erstellt. Es gab zwei Videos zu den Themen Programmgestaltung, Verträge mit Künstlern und Technical Rider sowie zum Thema Künstlersozialabgabe. Da mussten sich die Schülerinnen und Schüler nicht groß umstellen von Netflix gucken zu Eventmanagement-Videos gucken 😉 Mittlerweile gibt es in der G Suite for Education ein paar zusätzliche Apps, wie zum Beispiel die Videokonferenz „Meet“. Für das nächste Thema GEMA plane ich ein Selbsterarbeiten von Unterlagen mit Quiz und anschließend eine „Meet“-Konferenz mit meinen 23 Schülerinnen und Schülern. Mal schauen, wie das funktioniert. Live ist mir allerdings deutlich lieber. Events sind schließlich auch live …“ Antje Winzer – Dozentin für Eventmanagement

„Als am Freitag, den 13.03. bekannt wurde, dass die Schule schließen muss, war mein erster Gedanke: prima, dann kann ich endlich mal meinen Schreibtisch aufräumen. Mittlerweile sieht er eher aus, als wäre da eine Bombe explodiert. Die Ereignisse überschlugen sich. Innerhalb kurzer Zeit (5 Tage, wenn man das Wochenende mitzählt) musste der Unterricht so umgestellt werden, dass man ihn auch per schul.cloud abhalten kann. Für nicht ganz so Technik-versierte Menschen durchaus eine Herausforderung. Schnell musste ein Erklärvideo über die Augentropfen-Berechnung her und ein Plan, wie so ein Unterricht aussehen könnte. Stolz lud ich mein Video in der Klasse hoch und es dauerte nicht einmal 5 Sekunden als ich die erste Reaktion: „das kann man nicht öffnen“, erhielt. Letztlich hat es dann doch noch geklappt (an dieser Stelle ein Dank an meinen Sohn). Auch der „Unterricht“ lief erstaunlich gut. Die Schüler und Schülerinnen haben super engagiert mitgemacht und durch den Einsatz von Smartphone und PC konnten sogar die Internet-Hänger ausgeglichen werden. Es hat mir jedoch gefehlt meine Schüler und Schülerinnen zu sehen. Manchmal war es direkt gruselig, so dass ich nachfragte, ob außer mir noch jemand da sei. Danke für die vielen Smileys ???? die ich bekam.
Und kaum war man mit dem System vertraut, da waren auch schon die Ferien da.
Wir alle haben gemerkt, dass man mit schul.cloud als Unterrichtsplattform an seine Grenzen kommt und hierfür auch nicht konzipiert wurde.
Jetzt versuche ich mich mit unserem neuen System, den G Suite-Produkten, wie dem classroom vertraut zu machen. Tja, und da sind wir wieder bei den Tücken, die für einen nicht Technik-versierten Menschen auch hier wieder bereitstehen. Mein Unterricht für die Woche nach den Ferien steht. Mit der Examensklasse werde ich für das Examen die Themen Lösung, Suspension und Emulsion wiederholen, hierfür habe ich eine Power-Point-Präsentation vorbereitet, so wie das Schreiben von Protokollen üben. Mit meiner anderen Klasse werde ich ein neues Thema, die sterilen Arzneiformen anfangen. Ich bin gespannt, wie es laufen wird, da ich ausprobieren möchte, mit einer Klasse live über google meet zu kommunizieren. Ich bin zuversichtlich, dass wir, meine Klassen und ich, auch hier gut zurechtkommen werden. Ich freue mich schon, endlich loslegen zu können.“ Bettina Schwiersch-Pigouet – Fachleiterin Pharmazeutisch-Technische Assistenten (PTA)

Die an einigen Stellen vielleicht etwas holprige Generalprobe vor den Ferien ist also im Großen und Ganzen gut geglückt. Nun blicken wir äußerst optimistisch nach vorn. Ab heute starten wir ins sogenannte „Home Teaching“. Die Online-Lernangebote starten jetzt für alle Schüler*innen in vollem Umfang durch. Ein etwas anderer aber dennoch lehrreicher „Schulalltag“ geht jetzt für alle los. Für die Abschlussklassen erst einmal bis Anfang Mai, denn dann können sie aller Voraussicht nach unter Einhaltung strengster Sicherheitsvorkehrungen wieder in unsere Räumlichkeiten zurückkehren, um sich auf ihre Examina optimal vorbereiten und diese dann auch schreiben zu können. Für alle anderen Klassen werden wir das Online-Angebot weiter erhalten, bis auch sie wieder ihren eigentlichen Ausbildungsplatz betreten können. Bis dahin heißt es „my home is my classroom“.

Haltet durch und bleibt gesund ????